SPD Pankow benennt Kreisgeschäftsstelle nach Gertrud Hanna

Veröffentlicht am 26.02.2018 in Bezirks-SPD

Am 28. Februar 2018 benennt die SPD Pankow ihre Kreisgeschäftsstelle nach Gertrud Hanna. Die Pankower Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben beschlossen, mit einer Benennung ihrer Geschäftsstelle eine politisch engagierte weibliche Pankower Persönlichkeit zu ehren. Die Wahl fiel auf die Sozialdemokratin, Gewerkschafterin und Abgeordnete Gertrud Hanna, die in den 1920er Jahren unweit der heutigen SPD-Kreisgeschäftsstelle in der Berliner Straße 24 wohnhaft war.

Gertrud Hanna wurde 1876 als eine von drei Töchtern eines armen Berliner Arbeiterpaares geboren. Schon mit 14 Jahren war sie gezwungen, ihre Schulzeit zu beenden und sich ihr Geld als Buchdruckerei-Hilfsarbeiterin verdienen.

Anfang der 1890er Jahre trat sie in den „Freigewerkschaftlichen Verband der Buch- und Steindruckerei-Hilfsarbeiter und -Arbeiterinnen“ ein und wurde schon bald darauf Vorstandsmitglied. Die Anerkennung der Frauen als gleichberechtigte Partnerinnen und Mitarbeiterinnen trieb ihr politisches Wirken zeitlebens an.

Ab 1907 war sie hauptberufliche Sekretärin des Berliner Arbeiterinnen-Komitees und zwei Jahre später Leiterin des Berliner Arbeiterinnen-Komitees. Im Jahr 1908 trat sie in die SPD ein. Von 1909 bis 1933 war sie Mitglied der Generalkommission der Gewerkschaften bzw. des Bundesvorstands des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes und Leiterin des Frauensekretariats.

Während des Ersten Weltkrieges wirkte sie im „Ausschuss für Frauenarbeit während des Krieges“ mit. Ab 1916 redigierte sie die „Gewerkschaftliche Frauenzeitung“, später arbeitete sie an der Zeitschrift „Die Arbeiterwohlfahrt“ mit. Regelmäßig referierte sie auf Gewerkschafts- und SPD-Veranstaltungen zu Problemen der Erwerbsarbeit und dem Arbeitsschutz von Frauen. Auch bei internationalen gewerkschaftlichen Frauenkonferenz trat sie auf.

„Anwältin der arbeitenden Frau“ wurde Gertrud Hanna von ihren Weggefährtinnen und Genossinnen genannt. Gleichwohl wollte sie wie viele Sozialistinnen ihrer Generation nicht als Frauenrechtlerin gelten. Innerhalb von Partei und Gewerkschaften vertrat sie eine eher reformistische Position. Das Recht der Frauen auf Erwerbsarbeit und die Gleichberechtigung der Geschlechter wollte sie Seite an Seite mit den Männern erkämpfen.

Zwischen 1919 und 1921 gehörte Gertrud Hanna der verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung und anschließend bis 1933 dem preußischen Landtag an. Außerdem gehörte sie ab 1919 dem Hauptausschuss der Arbeiterwohlfahrt an.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zerstörte ihr Lebenswerk und ihre Existenzgrundlage. Mit Heimarbeit hielt sie sich mühsam über Wasser, nachdem sie als Gewerkschafssekretärin entlassen worden war. Permanent mit Verhören und Zwangsdiensten von den Nazis drangsaliert, nahm sich Gertrud Hanna gemeinsam mit einer ihrer beiden Schwestern Anfang 1944 das Leben.

 
 

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