Das SPD Debattencamp - Abteilungsmitglieder berichten (Teil II)

Veröffentlicht am 27.11.2018 in Abteilung

Aus der SPD Bötzowviertel haben einige den Weg zum Debattencamp der SPD am 10. und 11. November gefunden. Hier haben Sie aufgeschrieben, wie ihr Eindrücke waren, was sie erlebt und mitgenommen haben. Im ersten Teil blickten wir auf die Themen Identität und Kampf gegen Rechts sowie auf die positive Wirkung des Debattencamps. Im zweiten Teil geht es um Digitalisierung, eines der dominierenden Themen des Kongresses und wie dies sich auf die Parteiarbeit vor Ort auswirken kann.

Ivo – Geschäftsführer eines Unternehmens im E-Commerce Bereich

#SPDDC war das Hashtag für das Debattencamp der SPD, auf dem ich mehrere Sessions rund um das Thema Digitalisierung besucht habe. Und ich war positiv überrascht. Es gab einige gute Formate und Diskussionen, aber viel wichtiger war, dass nach meinem Eindruck die Einstellung zu dem Thema bei der ganz überwiegenden Mehrheit positiv ist und hier viel mehr Chancen als Risiken gesehen werden – ganz im Gegenteil zu dem Eindruck, den ich in letzter Zeit oft bei öffentlichen Diskussionen und auch Stellungnahmen aus der Ecke der SPD hatte.

Ich würde auch sagen, dass die Sessions insgesamt umso besser waren, je weniger das Podium oder die Moderatorinnen (Männer mitgemeint) die Diskussion inhaltlich bestimmten oder jemand gar eine Rede hielt. So war ich in einer sehr guten Session von D64 und auch was Malu Dreyer und Hubertus Heil in ihrer Session zur Digitalisierung sagten, fand ich sehr positiv und voll guter Ansätze.

Dass das Debattencamp nur der Anfang sein kann – und so haben sich auch Andrea Nahles und Lars Klingbeil geäußert – zeigte auch eine sehr konstruktive Diskussion, die sich auf Twitter im Anschluss an einen Kommentar zu einer Bemerkung zum Thema Daten für alle und Datenschutz von Andrea Nahles ergab. Hier diskutierten über mehrere Tage unter anderem Saskia Esken, Journalisten und Fachleute über die Möglichkeiten aber auch Schwierigkeiten und Herausforderungen rund um das Teilen bzw. Zugänglichmachen von Daten. Nur schade, dass Andrea Nahles nicht auf Twitter ist. Inhaltlich hätte sie diese Diskussion ein gutes Stück vorangebracht.

Michael - Abteilungsleiter

Auf dem Debattencamp hat sich die SPD auch mit Digitalthemen auseinandergesetzt. Dabei stach besonders das von D64 gestalte Panel "Die Digitalisierung ändert alles - Zeit für sozialdemokratische Antworten" hervor. Die Moderatoren Laura-Kristine Krause und Philipp Marten (beide D64) setzten bewusst auf Interaktivität und hielten sich nicht mit Frontalvorträgen auf.  Immer unter dem Blickwinkel, wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität gesichert werden kann, wurde diskutiert, wie der technische Fortschritt zum Vorteil aller gestaltet werden kann. Dabei wurden durchaus provokante Thesen gestellt, die dann ausschließlich mit dem Publikum und nicht nur durch die Panelists diskutiert wurden. Die Anwesenden sprachen sich in diesem Zusammenhang auch dafür aus, dass Bildung neu gedacht werden müsse, damit auch der Einzelne digitale Souveränität erlangen kann. Ein selbstbestimmter Umgang mit digitalen Technologien solle dazu beitragen, den Machtkampf zwischen Digitalkonzernen und einer Gesellschaft, die ihre Regeln selbst bestimmt, für die Gesellschaft zu entscheiden. Ein tolles Panel, dass die Lebendigkeit der Debattenkultur in der SPD gezeigt hat.

Hier geht’s zur Website von D64.

Oliver – stellv. Abteilungsvorsitzender

Das Angebot war so reichhaltig, dass es in einigen Slots schwer war, sich zu entscheiden, welche Veranstaltung ich besuchen möchte. So fand eine Diskussion zum Thema Kinderarmut mit Franziska Giffey statt, ein Thema, zu dem ein Arbeitskreis innerhalb unserer Abteilung gerade seine Arbeit aufgenommen hat. Gleichzeitig fand ein Workshop zum Thema Empowerment innerhalb von Abteilungen statt. Hier war der große Vorteil, dass unsere Abteilung mit mehreren Leuten vor Ort war und wir uns aufteilen konnten. So konnte ich meinen persönlichen Fokus, der auf eine bessere Parteiarbeit innerhalb der Abteilung liegt, nachgehen, während jemand anderes die Diskussion abdecken konnte.

Leider waren jedoch die Timeslots etwas zu eng getaktet. Mit 60 Minuten konnten viele Themen nur angeschnitten und nicht bis zum Ende diskutiert werden. Dies hat man vor allem bei der Diskussion „Was kommt nach Hartz IV?“ gespürt. Viele Genossenen und Genossinnen wollten sich zu Wort melden, konnten es aber nicht. Da auf dem Podium auch noch 5 Expert_innen waren, die Ihre Meinung zum Thema kundtun wollten. Hier passte das Format nicht zum Thema. Auch konnte die Leitfrage der Diskussion nicht beantwortet werden. Selbst einen Konsens über die Frage, ob nun Hartz IV komplett abgeschafft oder umfänglich geändert werden sollte, wurde nicht erreicht.

Was „Europas größte Konferenz für Sozialdemokraten_innen“ vor allem, neben den Diskussionen bot, war die Verbreitung von neuen Ideen und die Vernetzung von Genossinnen und Genossen aus ganz Deutschland. In den sogenannten Meetups wurden Ideen von Genossinnen und Genossen der Allgemeinheit präsentiert und zur Diskussion gestellt. So tauschten mehrere Sozen ihre Kontaktadressen nach einem Meetup zum Thema digitaler Parteiarbeit aus, da sie alle am gleichen Thema arbeiteten oder sich daran interessierten.

Ein anderes Beispiel war der Workshop „Kuck‘ mal, wer da spricht! Die SPD und ihre Sprache.“ Ausgehend von einer Studie, die die SPD Leipzig unter Mitgliedern durchgeführt hat, wurden unterschiedliche Fragen zum Thema Sprache diskutiert. Erreicht die SPD, so wie sie kommuniziert, noch die Menschen? Benutzen wir eine zu leblose, bürokratische Sprache? Zwei Beispiele, die nicht nur die Genossinnen und Genossen vor Ort bejahten, sondern auch die Mitglieder der SPD Leipzig in der Umfrage. Insgesamt wurde durch den Workshop das Bewusstsein für einen bewussteren Umgang mit Sprache geschärft. Die Ergebnisse wurden auf einem Flipchart festgehalten und sollen, nach Aussage von Lars Klingbeil, auch vom Parteivorstand ausgewertet werden.

Ich persönlich fand das Debattencamp eine gelungene Veranstaltung, die wichtige Impulse gesetzt hat. Wenn nun alle Beteiligten mit der positiven Energie, die ich vor Ort wahrgenommen habe, zurück in ihre Ortvereine gehen und anfangen die neuen Ideen auch vor Ort zu diskutieren, hat die SPD schon viel gewonnen.

 
 

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