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Eine Veranstaltung des August-Bebel-Instituts widmet sich am Donnerstag, dem 26. Juni, in der Zeit von 18 bis 20 Uhr "1968 und der neuen Frauenbewegung". Die Veranstaltung leitet die Pankower Historikerin und SPD-Frau Sabine Schneller. Veranstaltungsort ist die Zentrale der Berliner SPD, das Kurt Schumacher Haus, Müllerstraße 163 in Berlin-Wedding (S/U-Bahn Wedding).

Als die Studenten für eine bessere Welt auf die Straße gingen, wurde die Hälfte der Menschheit vergessen. Frauen und ihre Lebenswelt kamen in den großen Plänen der männlichen Studentenführer nicht vor. Das änderte sich erst, als Studentinnen den Emanzipationsanspruch ernst nahmen und das traditionelle Geschlechterverhältnis offensiv in Frage stellten. Forderungen wurden gestellt, Tomaten flogen - die neue Frauenbewegung war geboren. Ein langanhaltender Kampf um rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung begann. Er wurde begleitet von einem intensiven Nachdenken über weibliche Identität und die Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft. Auch innerhalb der Sozialdemokratie bewegte sich etwas. Bei den Jusos setzten Frauen die Gleichstellung seit 1970 im Arbeitskreis Emanzipation auf die Agenda und 1973 wurde die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen als wichtige Plattform für die Bündelung und Durchsetzung frauenpolitischer Ziele gegründet. Vier Jahrzehnte neue Frauenbewegung sind nur Anlass, um in die frühen Jahre zurückzuschauen und Bilanz zu ziehen, sondern auch, um nach den heutigen Perspektiven der Emanzipation zu fragen.

Als Zeitzeuginnen berichten Dr. Sibylle Plogstedt – Sozialwissenschaftlerin und 1968 Mitglied im Berliner SDS, Gründerin der legendären Berliner Frauenzeitschrift »Courage« 1976, heute freie Journalistin und Autorin – und Monika Buttgereit – Lehrerin, seit 1972 SPD-Mitglied, Gründungsgeneration des Arbeitskreises Emanzipation, Berliner Juso-Vorsitzende und später zahlreiche Funktionen auf Landes- und Bundesebene.

Anmeldungen zur beitragsfreien Veranstaltung K 87 per Email an thanner@august-bebel-institut.de