16.10.2025 in Kultur von SPD Pankow

Dennis Buchner: Günter Grass – Ein Vermächtnis für Lübeck, Berlin und die Gesellschaft

 

Am 16. Oktober 2025 wäre Günter Grass 98 Jahre alt geworden.

Der Schriftsteller, Nobelpreisträger, Maler und Bildhauer, der in Lübeck seine letzten Jahre verbrachte und 2015 dort verstarb, hat die deutsche Nachkriegsliteratur entscheidend geprägt. Sein Werk, allen voran Die Blechtrommel, steht für kritisches Denken, Erinnerungskultur und die Auseinandersetzung mit Geschichte – Werte, die für die Demokratie und das gesellschaftliche Miteinander unverzichtbar sind.

Grass’ künstlerisches Schaffen ging weit über die Literatur hinaus: Als Maler, Bildhauer und Tänzer hinterließ er ein vielfältiges Erbe, das im Günter Grass-Haus in Lübeck lebendig gehalten wird. Seine Kunst ist Ausdruck von Freiheit, Verantwortung und der tiefen Verbundenheit mit seiner Heimatstadt.

Sein Werk inspiriert noch heute Menschen in Lübeck, Berlin und darüber hinaus, sich für eine offene, demokratische und solidarische Gesellschaft einzusetzen. Zu seinem 98. Geburtstag erinnern Ausstellungen, Lesungen und Veranstaltungen daran, dass Günter Grass nicht nur ein herausragender Künstler, sondern auch ein Mahner und Wegbereiter für gesellschaftliches Engagement war. Sein literarisches und künstlerisches Erbe bleibt lebendig, aktuell und inspiriert auch heute noch zu kritischem Denken und politischem Engagement.

 

16.10.2025 in Frauen von SPD Pankow

Dennis Buchner: 1865: Deutschlands erster Frauenverein legt Grundstein für Gleichberechtigung

 

Am 16. Oktober 1865 wurde in Deutschland ein Meilenstein für Frauenrechte gesetzt: Louise Otto-Peters und Auguste Schmidt gründeten den Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADF). Die dreitägige Gründungsveranstaltung war die erste Frauenkonferenz des Landes und definierte das Ziel: gleiche Bildungschancen, Zugang zu Erwerbstätigkeit und langfristig politische Teilhabe für Frauen.

Louise Otto-Peters, Vorsitzende des Vereins, engagierte sich lebenslang für demokratische Mitbestimmung von Frauen und für die Organisation der Arbeiterinnenbewegung. Mitbegründerin Henriette Goldschmidt setzte sich besonders für Bildung ein und ermutigte Frauen, ihre Fähigkeiten aktiv einzubringen.

Der ADF war die erste überregionale Frauenrechtsbewegung Deutschlands. Mit dem Frauenwahlrecht 1919 rückte politische Mitbestimmung in den Vordergrund, 1928 wurde der Verein in Deutscher Staatsbürgerinnenverband umbenannt. 1933 musste die Organisation unter dem nationalsozialistischen Regime aufgelöst werden.

Engagement und Mut von Einzelnen können gesellschaftliche Veränderungen über Generationen hinweg anstoßen. Die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins bleibt ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Engagement und Zusammenhalt gesellschaftliche Veränderung möglich machen – ein Erbe, das bis heute wirkt.

 

15.10.2025 in Geschichte von SPD Pankow

Demokratie? - Die erste Volkskammerwahl in der DDR 1950 – ein verspäteter Start für ein neues Parlaments

 

Am 7. Oktober 1949 wurde die Deutsche Demokratische Republik offiziell gegründet. Doch obwohl die DDR damit ein eigenes Parlament, die Volkskammer, benötigte, blieb dieses zunächst nur provisorisch: Die Abgeordneten stammten aus dem Volksrat, einer Art Übergangsgremium, und hatten keine direkte Legitimation durch die Bevölkerung. Erst über ein Jahr später, am 15. Oktober 1950, fanden die ersten Wahlen zur Volkskammer statt – ein deutlicher Hinweis auf die Diskrepanz zwischen Staatsgründung und demokratischer Legitimation.

Bereits im Vorfeld war klar, dass die Wahlen alles andere als frei und pluralistisch sein würden. Die SED hatte die Kandidaten in einer sogenannten „Einheitsliste“ zusammengestellt, auf der alle Abgeordneten festgeschrieben waren. Die Wahl war damit formal eine Abstimmung, tatsächlich jedoch ein Instrument der SED zur Festigung ihrer Kontrolle über das Parlament und die Landes- sowie Kommunalvertretungen.

Die zeitliche Verzögerung zwischen Gründung der DDR und der ersten Volkskammerwahl zeigt deutlich, dass die politische Macht von Beginn an zentralisiert und nicht vom Volk unmittelbar legitimiert wurde. Aus meiner Sicht als Sozialdemokrat bleibt dies ein mahnendes Beispiel dafür, wie wichtig echte, freie Wahlen für eine demokratische Gesellschaft sind. Ein Parlament, das seine Legitimation erst mehr als ein Jahr nach der Staatsgründung erhält, kann nur schwer als Ausdruck des Volkswillens verstanden werden.

Die Wahl von 1950 markierte also nicht nur den offiziellen Start der Volkskammer, sondern auch den Beginn eines Systems, in dem politische Mitbestimmung stark eingeschränkt war – ein entscheidender Unterschied zu den demokratischen Grundprinzipien, für die wir als SPD immer eintreten.

 

15.10.2025 in Allgemein von SPD Pankow

Dennis Buchner: 1946: Der erste DEFA-Film nach dem Krieg – „Die Mörder sind unter uns“

 

Heute vor 79 Jahren, am 15. Oktober 1946, erschien der erste DEFA-Film nach dem 2. Weltkrieg.

Im Rahmen unserer Reihe KinoGold hatte ich im Januar 2025 die besondere Freude, den historischen Film „Die Mörder sind unter uns“ im Kino Toni zu präsentieren. Dieser Film markiert ein einzigartiges Kapitel der deutschen Filmgeschichte: Als erste Nachkriegsproduktion der DEFA entstand er 1946 unter außergewöhnlich schwierigen Bedingungen.

Die Dreharbeiten begannen am 4. Mai 1946 – mitten in einem Berlin, das noch immer von den Zerstörungen des Krieges gezeichnet war. Zwei Wochen später, mit der Gründung der DEFA am 17. Mai 1946, konnten Besucher bei einer Festveranstaltung einen Blick hinter die Kulissen werfen und miterleben, wie hart die Arbeit an dieser ersten Produktion war. Außenaufnahmen zwischen den Trümmern der Stadt und improvisierte Sets zeigen eindrucksvoll die Herausforderungen, denen sich die Filmschaffenden stellten.

Inhaltlich erzählt der Film von einem Heimkehrer, der 1945 nach Berlin zurückkehrt und dort seinen ehemaligen Vorgesetzten wiedersieht – mittlerweile ein angesehener Geschäftsmann, dessen Taten während des Krieges grausame Spuren hinterlassen haben. „Die Mörder sind unter uns“ gehört damit zu den sogenannten Trümmerfilmen, die sich mit der unmittelbaren Nachkriegsrealität auseinandersetzen und die Frage nach Schuld und Verantwortung stellen.

Für mich als 1.Vorsitzenden des Fördervereins Kino Toni ist es immer wieder ein besonderes Erlebnis, solche filmhistorischen Schätze zu zeigen und mit unserem Publikum über ihre Bedeutung zu diskutieren. Der Film erinnert uns nicht nur an die Anfänge des deutschen Nachkriegsfilms, sondern auch daran, wie sehr Kunst und Gesellschaft in schwierigen Zeiten miteinander verwoben sind.

Im November 2025 starten mein Abgeordnetenkollege Tino Schopf und ich wieder mit der KinoGold-Reihe.

Nähere Informationen zu den neuen Filmen der KinoGold-Reihe: https://dennis-buchner.de/aktuelles/kiezspaziergaenge-kinogold-im-kino-toni/

 

15.10.2025 in Deutschland von SPD Pankow

Dennis Buchner: Michail Gorbatschow – Friedensnobelpreisträger und Ehrenbürger Berlins

 

Am 15. Oktober 1990 erhielt Michail Gorbatschow den Friedensnobelpreis. Das Nobelkomitee in Oslo würdigte ihn für seine entscheidende Rolle im internationalen Friedensprozess und sein Engagement für Dialog, Abrüstung und Vertrauen zwischen Ost und West. Besonders seine Politik der Perestroika und Glasnost ebnete den Weg für politische Öffnung und Veränderung – auch in Europa.

Gorbatschow selbst bezeichnete die Auszeichnung damals als eine Anerkennung der schwierigen Reformen in seinem Land. Sein Wirken hat jedoch weit über die Grenzen der damaligen Sowjetunion hinaus gewirkt: Ohne seinen Mut zur Veränderung wäre die friedliche Revolution in Osteuropa, und damit auch die Wiedervereinigung Deutschlands, kaum möglich gewesen.

Berlin verdankt Michail Gorbatschow einen historischen Beitrag zur Freiheit und Einheit dieser Stadt. Als Zeichen des tiefen Respekts und der Dankbarkeit wurde ihm die Ehrenbürgerwürde Berlins verliehen – eine Auszeichnung, die seinen besonderen Platz in der Geschichte unserer Stadt unterstreicht.

Dennis Buchner, Vizepräsident des Abgeordnetenhauses von Berlin (SPD):

„Michail Gorbatschow hat mit seinem Mut zur Veränderung die Welt und unsere Stadt verändert. Berlin wird ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.“

Weitere Informationen: https://www.parlament-berlin.de/Das-Haus/Berliner-Ehrenbuerger/michail-sergejewitsch-gorbatschow

 

 

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